Metamorphose

Schon früh kamen wir auf den Gedanken, dass ein Vogelhaus eine tolle Sache sein muss. Ausnahmsweise hatten wir dabei kein “flying buffet” für die Katzen im Sinn, sondern eine Ausweichfutterstelle für die mittlerweile efeufreien Hauswände, als Wiedergutmachung für die zwangsgeräumten Nester. Vermutlich wartet trotzdem irgendwo ein gefiederter Geselle mit vor Wut zitternden Federn darauf, seine Butze wieder beziehen zu können. Hoffentlich versöhnt ihn bis dahin die tägliche Ration aus Haferflocken, Nüsschen und einem Klacks aus der 5-Kilo-Erdnussbutter-Dose.

Der Handel bietet eine schier unglaubliche Zahl fertiger Vogelhäuser – mit handgetöpferten Schindeln, Troddeln, beheizbarem Pool, im Fachwerk-, Gaudí- oder Barock-Stil. Aber das passt nun alles nicht zu uns und daher die Idee, es mit einem schlichten Eigenbau zu versuchen. So schwer konnte das ja nicht sein, schließlich gehört das zu den Erstlingsprodukten im Werkunterricht.

Vogelhaus2

So weit, so hübsch, das Erstlingswerk aus Restholz. Gut, die Löcher waren von der Größe nicht optimal und allenfalls für einen Kolibri, den man in unseren Breiten nur selten antrifft. Ein halbes Jahr waren die Löcher das geringste Problem.

Vogelhaus2

Geleimte Buche ist einfach trotz hingebungsvoll aufgebrachter Lasur nicht witterungs- und vogelkackresistent, so dass diese beklagenswerte Ruine dem Feuer anheimfiel. Der zweite Versuch besteht nun aus Fichte und dreischichtig aufgebrachter Öko-Hochleistungslasur (behauptete der Aufdruck auf der Dose).

Vogelhaus3

Aber weil auch das Fichtenholz nach einem halben Jahr so tat, als wäre ein Panzer darübergerollt, hat der Liebste die Futterstation mit Verstärkungsstreben und Dickschichtlasur vor dem absehbaren Verfall gerettet.

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Über den 3. Versuch wird zu gegebener Zeit unaufgefordert Bericht erstattet.

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